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Erinnerungen und Erzählungen der Ältesten aus Uçhisar

GESCHICHTEN AUS KAPPADOKIEN


DER BESUCH DES HACI BEKTAŞ


Photos by
Evelyn Kopp Copyright © 2014 All rights reserved


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DER BESUCH DES HACI BEKTAS


Es war ein heißer Sommertag. Hacı Bektaş war auf dem Rückweg von einer Reise durch Kappadokien nach Hause, als er in der Ferne die Silouette der Burg von Uçhisar sah, deren Umriss sich scharf am Horizont abzeichnete.
Einen Moment lang blieb er stehen, stützte sich auf seinen Wanderstock und betrachtete die Häuser, die sich an den Abhang schmiegten, und dachte bei sich: „Was für ein reizendes kleines Dorf.“ Und obwohl er für einen Abstecher dorthin einige Stunden Fußmarsch mehr in Kauf nehmen musste, beschloss er: „Ich glaube, ich sollte mir diesen Ort einmal genauer ansehen und dort einen Cay trinken, ein schönes Glas Tee! Das wäre genau das Richtige!“ Dann änderte er die Richtung und machte sich auf den Weg nach Uçhisar.

Hacı Bektaş wusste nur zu gut, dass sich um das Dorf und seine Bewohner einige Geschichten rankten. Man sagte, dass man dort viel zuviel auf das Geschwätz anderer hörte und dass Streitereien zwischen Nachbarn und Verwandten keine Seltenheit waren. Er schüttelte den Kopf und dachte: ‚Menschen, die in solch einem friedlich anmutenden Dorf wohnen, können unmöglich so garstig sein. Ich werde mich selbst davon überzeugen.’ Mit diesem Gedanken wanderte er weiter und erreichte schon bald die kleine Ortschaft. Die Straßen waren menschenleer, Hunde sträunten durch die Gassen, und in der Ferne hörte man das Rattern hölzerner Räder eines Pferdewagens. Sonst war da nur noch das Gurren der Tauben.

Jäh unterbrach ein Rumpeln die Stille. Ein Hoftor wurde aufgestoßen und flog mit lautem Knall an die Hausmauer. Wild schimpfend und mit hochrotem Kopf trat eine beleibte Frau auf die Straße. Ihr Haar war nur nachlässig bedeckt und mit einer trotzigen Bewegung versuchte sie, das Tuch ordentlich zu binden, da sie offensichtlich das Haus überstürzt verlassen hatte. Wütend murmelte sie vor sich hin, als plötzlich im oberen Stockwerk ein Fenster aufgerissen wurde und ein Schwall wüster Beschimpfungen auf sie niederprasselte. Augenblicklich kamen wie auf ein geheimes Komando Leute gerannt, welche die wenige Augenblicke vorher noch so ruhig und verlassen wirkende Straße in einen geschäftigen Ort verwandelten. An den Hausecken bildeten sich kleine Grüppchen der Umstehenden, Fenster wurden geöffnet, und Frauen und Kinder reckten neugierig ihre Köpfe heraus, um nichts zu verpassen. Hacı Bektaş sah sich überrascht um und trat einen Schritt zurück, um nicht zwischen die Fronten zu geraten, denn schon hatten sich zwei Parteien gebildet, die ebenfalls ihrem Unmut Ausdruck gaben. Er sah sich um und fragte einen Mann, der dicht neben ihm stand, was wohl der Grund für diese Aufregung sei und als hätte dieser nur darauf gewartet, gab er zur Antwort: “Sehen sie, die Frau die gerade das Haus verließ, hat herausgefunden, dass die andere Frau,“ - er stieß mit dem Ellenbogen den Hacı an und zeigte mit ausgestrecktem Finger auf das Fenster, aus dem sich jemand weit nach vorn herauslehnte - “..., dass nun diese andere Frau schlecht geredet hätte.“ Mit einer abwertenden Handbewegung und ohne Aufforderung fuhr er fort. „Aber alle wissen, dass sie keinen Deut besser ist. Hören sie, erst neulich habe ich selbst gehört wie sie sagte.....“Sein Redeschwall wurde von einer anderen Stimme unterbrochen: „Was weißt du denn schon, du geschwätziger Kerl. Ich habe genau gehört, von was du gesprochen hast, aber ich weiß, dass....“ und schon waren auch andere an dem Streit beteiligt. Erschrocken von der Wende, den dieser ruhige Nachmittag so aprupt genommen hatte, drehte sich Hacı Bektaş wortlos um, und langsam verließ er den Ort.

Seiner Illusion über dieses so friedlich anmutende Dorf beraubt, dachte er: „Diese Streiterein werden niemals geschlichtet werden, denn das Gerede wird niemals ein Ende finden.“

...und was sagt man über Legenden? Ein Körnchen Wahrheit steckt in jeder Geschichte.

"Der Weise Derwisch" Hacı Bektaş, bekannt als islamischer Mystiker, gehörte einer Bewegung an, die auch als “Anatolischer Humanismus” bezeichnet wird. Als Gründer eines Derwisch-Ordens, deren Anhänger sich Aleviten nennen, war für ihn der Islamische Glaube Grundlage der menschlichen Gefühls- und Gedankenwelt, Gottesliebe gepriesen als Heilmitel für das Herz. Grundlage für Hacı Bektaş aber waren Prinzipien, die noch heute auf einem von der Stadtverwaltung aufgestellten Straßenplan der gleichnamigen Ortschaft nahe Uçhisar zu lesen sind. Eine der Regeln lautet:

'Wirst du auch gekränkt, so kränke deinerseits nicht.'Hacı Bektaş Veli, gest. 1370



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