.
Kindheitserinnerungen aus Kappadokien
Die Legende
der Karamanoğlu Moschee
Der Besuch des weisen Derwisch
"Cici
Ahbap, nasılsınız bugün?" Mit diesen Worten begrüßte er die Menschen,
die ihm begegneten. Doch mehr als die Frage: „Wie geht es Ihnen heute?”
war es das symphatische Lächeln, mit der er gute Laune verbreitete.
“Cici Ahbap” bedeutet, wenn man den Namen übersetzten wollte, “netter
Freund“, und als eben solchen betrachtete man ihn in Uçhisar.
Geboren im Jahr 1902, wuchs er auf in der Yukarı Mahalle, dem oberen Viertel des Dorfes. Sein Vater und Großvater waren beide bekannt als Hafiz, Gelehrte, die es verstanden, den Koran zu interpretieren und die Suren (Koranverse) aus dem Gedächtnis zu rezitieren. Entsprechend der Generationsfolge wurde auch Cici Ahbap unterrichtet, und bald nannte man ihn ebenfalls einen Hafiz. Viele Menschen kamen zu ihm, um seinen Rat in religiösen Fragen zu erbitten und er bemühte sich immer um eine Lösung, mit Hilfe seines Wissens über die Regeln des Islam, verbunden mit Logik und seinem gesunden Menschenverstand.
Selten blieb Cici Ahbap in seinem Haus. Vielmehr konnte man ihn überall im Dorf antreffen, auf den schmalen Straßen und den steilen Gassen oder in den Teegärten. Bei seinen Spaziergängen durch Uçhisar trug er traditionelle Pluderhosen oder Şalvar, einen Schal, den er um seine Taille gewickelt hatte und einen langen Mantel. Darüber trug er eine kurze Weste oder Jacke und auf seinem Kopf einen Turban oder Hut. Zwar war ein solches Erscheinungsbild in der Vergangenheit nicht ungewöhnlich, doch auch im Uçhisar des 20. Jh. war es Cici Ahbap allein, der sich noch immer so kleidete und manch über-raschten Blick erntete. Trotzdem nahm jederman ihn ernst. Er war hoch geachtet, und noch heute spricht man über ihn mit großem Respekt.
Selten hielt Cici Ahbap sich lange an einem Ort auf. Er schlenderte durch die Viertel, unterhielt sich mit den Menschen die ihm begegneten und verteilte Süßigkeiten oder Nüsse unter den Kindern.Sein freundlicher Gruß und seine guten Wünsche galten jedem, dem er begegnete. Oft wurde er von Freunden und Nachbarn zu einem Tee oder einer Mahlzeit eingeladen, sei es um einige Worte mit ihm zu wechseln, oder nur um seinen Erzählungen zu folgen.
Aber da war noch etwas anderes, was ihn zu einer Dorflegende machte: Cici Ahbap war ein Ermiş. Er hatte die außergewöhnliche Gabe der Hellsichtigkeit. Oft wurde er gefragt: “Cici Ahbap, wie wird das Wetter?” Lächelnd sah er dann hinauf in den Himmel, wiegte leicht den Kopf, um dann die erbetene Auskunft zu geben. Noch heute wird davon gesprochen, dass seine Vorhersagen immer eintrafen. Im Dorf erzählt man sich sogar, dass er, wenn er einen Fremden traf, dessen Namen wusste, ohne den Menschen je zuvor gesehen zu haben. Noch immer hört man in Uçhisar von seinen Vorhersagungen. Diejenigen jedoch, die Cici Ahbap selbst um sein Wissen gebeten haben, schweigen darüber. Aber ihr Lächeln und der vielsagende Blick sind Antwort genug.
Wenn es tatsächlich etwas gibt, dass man immerwährendes Glück nennen kann, dann hatte dies Cici Ahbap und es war ihm ein Anliegen, es mit anderen Menschen zu teilen. Es wird davon erzählt, dass er auf seinen Spaziergängen auch die Geschäfte des Ortes besucht hat. Dabei blieb er nicht allein in Uçhisar; einmal wöchentlich ging er in die nahegelegene Provinzstadt Nevşehir. Auch hier war er bei allen Geschäftsleuten und Verkäufern ein gern gesehener Gast. Er betrat den Raum, wünschte allen Anwesenden einen guten Tag, und schon ging er wieder. Man erinnert sich gern daran, dass die kurzen Besuche von Cici Ahbap ein untrügliches Zeichen von bevorstehenden, guten Geschäften waren. Als Dank dafür wurde er vielerorts mit kleinen Aufmerksamkeiten beschenkt, doch nie behielt er diese für sich, sondern verteilte sie seinerseits an andere. Weitaus wertvoller als diese kleinen Geschenke jedoch waren das Wissen, die Ratschläge und das gute Gelingen und Glück, dass er an andere Menschen weiterzugeben schien.
Wenn Menschen, die Cici Ahbap kannten, über ihn sprechen, verändert sich der Ausdruck in ihren Gesichtern. „ Er war immer gut gelaunt und lächelte!“, sagen die Leute, und während sie an ihn denken, dann lächeln auch sie.
Als
Cici Ahbap im Jahr 1974 starb, errichteten die Menschen aus Uçhisar
über seinem Grab ein kleines Mausoleum, dass nun umgeben ist von den
vielen schmucklosen Grabsteinen auf dem außerhalb des Dorfes gelegenen
Friedhof. Cici Ahbap starb mit 72 Jahren. Er wurde zu einer Legende, der „nette Freund“ und Hellseher aus Uçhisar.
Kappadokien ist ein echtes Paradies für Profi- und Amateur-Fotografen, organisiert in kleinen Gruppen oder für den Individual-Reisenden. Planen Sie mit uns Ihre ganz besondere Fotoreise zu den interessantesten Motiven, überraschen Sie sich selbst mit Fotos dieser wunderbaren Landschaft, der Architektur oder Detail-Aufnahmen, die zu enträtseln auch dem geübten Auge schwer fallen wird.
Erfahren Sie mehr über
unsere News und Ihre Möglichkeiten eines individuellen Urlaubs in der Türkei. Vorschläge und ausgewählte Hiking Touren für die gesamte Familie ganz nach Ihren
Vorstellungen; aussergewöhnliche Motive für Ihre Fotoreise, ob Profi-, Amateur-Fotograf oder reiner Liebhaber der Fotografie.
Kontaktieren Sie uns direkt: ASMALI
CAVE HOUSE das kleine Höhlenhotel in Uçhisar,
Kappadokien
Die neuesten Einträgen und Fotos unserer Gäste
Enge Gassen und Restaurants mit authenitscher Atmosphäre, der Blick führt weit hinaus über die Schönheiten Kappadokiens. Die Zeit Ihres Urlaubs in Kappadokien soll unvergesslich bleiben. Kappadokien, Uçhisar und natürlich das kleine Höhlenhotel ASMALI CAVE HOUSE sind der Garant dafür, dass Sie sich immer gern an diese Zeit erinnern werden. Reservieren Sie jetzt