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Kindheitserinnerungen aus Kappadokien
Die Legende
der Karamanoğlu Moschee
Der Besuch des weisen Derwisch
Es
war ein heißer Tag. Die Sonne brannte erbarmungslos nieder auf die
Straßen und Häuser des kleinen Ortes Uçhisar. Musali saß faul im
Schatten eines Feenkamins, den Rücken angelehnt an den kühlen Stein, in
seinem Schoß die Saz. Seine Augen waren geschlossen, und es schien als
schliefe er. Doch dann und wann zupfte er die Seiten seines Instruments
und in der Stille des Nachmittags erklang eine sanfte, leise Melodie.
Jemand berührte seine Schulter und als er blinzelnd die Augen öffnete,
sah er in ein ihm bekanntes Gesicht: „Hoş geldin, Başaran. Sei
willkommen, mein Freund.” und mit einer einladenden Geste sagte er:
„Komm, setz dich zu mir.“
Musali aus Uçhisar und Refik Başaran aus Ürgüp waren seit langem befreundet. Beide waren bekannt für ihr besonderes Talent, die Saz zu spielen, die Musik des Saiteninstruments, die auf keiner Feierlichkeit fehlen durfte. Oft saßen die beiden still beieinander, redeten kaum ein Wort, doch spielten sie eine Melodie nach der anderen, immer abwechselnd, mal sanft und leise, mal ungestühm und wild.Aber was für einen Außenstehenden aussah wie pures Vergnügen, wussten Eingeweihte wohl zu beurteilen. Jedes Lied war Teil eines persönlichen Wettstreites zwischen den beiden Musikern, und jeder wollte der Beste sein. Zwar genossen die Leute aus Uçhisar diese Art der Auseinandersetzung sehr, aber auf die Frage, wer von ihnen der Bessere sei, wussten sie keine Antwort.Auch an diesem Tag nun spielten die beiden wieder ihre Lieblingslieder, immer abwechselnd, einer nach dem anderen. Diejenigen, die die schmale Straße entlang gingen lächelten, wohl wissend, dass schon bald ein Streit beginnen würde.
Kaum
waren die ersten Melodien verklungen, setzte Musali sich auf und mit
verschwörerischer Stimme sagte er: „Refik, mein Freund!“ Bei diesen
Worten legte er seine Hand auf Başarans Arm, der sich gerade anschickte,
ein weiteres Lied anzustimmen. „Was würdest Du davon halten, wenn wir
einmal einen richtigen Wettbewerb veranstalten? Und dieses Mal laden wir
die Leute aus Uçhisar und Ürgüp dazu ein. Sie sollen über den Besseren
von uns beiden entscheiden.
Mit einem überheblichen Lächeln schüttelte Başaran den Kopf: „Wenn du unbedingt eine offizielle Bestätigung dafür haben möchtest Zweiter zu sein, bitte! Von mir aus gern!“Er griff in die Tasche neben sich und zog einige beschriebene Notenblätter heraus. „Aber eigentlich kann ich Dir sofort beweisen, daß ich der beste Sazspieler Kappadokiens bin. Hier!“ Er schwenkte das Papier vor Musalis Nase herum. „Das ist der Beweis!“
Musali aus Uçhisar war überrascht und betrachtete ungläubig die vielen Linien und Punkte. „Und“, fuhr Refik Başaran fort, „diese Noten kann ich nicht nur lesen, sondern jedes Lied danach spielen.“ Musali zuckte nur mit den Schultern und mit verächtlichem Ton sagte er: „Pah, was soll das schon für ein Beweis sein?“ Er grinste: „Wenn meine Mutter solche Notenpapiere hätte, könnte sogar sie danach spielen! Und jetzt sage ich Dir, was wirklich beweist, wer der Bessere ist. Ich brauche nämlich keine Hilfsmittel. Ich spiele sogar mit geschlossenen Augen.“ Dann nahm er mit flinker Bewegung seine Saz und begann zu spielen. Seine Augen waren fest geschlossen und auf seinen Zügen lag ein zufriedenes Lächeln.
Nun, wir wissen noch immer nicht wirklich, wer von beiden der bessere Sazspieler war. Die Logik Musalis jedoch war zweifelsohne unschlagbar.
LIEBESLIED
Der
Spaziergang von Ürgüp nach Uçhisar hatte ihn ermüdet. Refik Başaran saß
in der warmen Frühlingssonne, ruhte sich aus und spielte leise auf
seiner Saz. So träumte er vor sich hin, seine Gedanken schweiften ab in
weite Ferne. Er
hatte die Augen geschlossen und zupfte die Saiten, entlockte dem
Instrument die feinsten Klänge. Die Melodie war traurig, fast
schwermütig, Ausdruck seiner Gefühle.Als
er einen leichten Windhauch spürte, hob er seinen Kopf und – da sah er
sie. Er sah Şerif. Ihre dunklen Augen blickten sanft als sie ihn für
einen winzigen Augenblick verschämt ansah. Dann senkte sie verlegen
ihren Kopf und setzte mit leichten Schritten ihren Weg fort.
Refik Başaran wusste seit einiger Zeit um das Schicksal der jungen schönen Frau. Doch seit er sie das erste Mal selbst gesehen hatte, fiel es ihm schwer zu glauben, dass sie den um so viele Jahre älteren Mann, dem sie versprochen war, jemals lieben könnte.Da plötzlich kam ihm eine Melodie in den Sinn und Worte, die er mit tiefer Stimme sang - für sie. Er sang laut, was er nie zu sagen gewagt hätte: „Şerif, nimm mich, nicht ihn!“ Seine Finger flogen über die Saiten, doch es war als spielte nicht er selbst. Getragen von dem Zauber der Musik wurde seine Stimme lauter und eindringlicher. Doch das Mädchen war bereits verschwunden.
Şerif heiratet den um viele Jahre älteren Mann...
Noch heute, viele Jahre nach dem Tod Refik Başarans, wird in Uçhisar das Liebeslied um Şerifs Schicksal gesungen, manchmal sogar begleitet von Şerifs Kindern und Enkeln.
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